Mit Rückenwind ins neue Jahr!

by Michi Matt | Bild: Agence Zoom

Platz 5 in Saalbach, Platz 3 in Madonna: Die vorweihnachtlichen Rennen waren äußerst erfolgreich für mich. Dabei sah es anfangs nicht so gut aus.

Ein Sturz im Training bescherte mir eine Blockade des ISG, des Iliosakralgelenks, und das bedeutet vor allem Schmerzen. Dank der tollen Arbeit meiner Physiotherapeuten und Chiropraktiker, sowie ein paar Tage Ruhe, habe ich mich schließlich entschieden doch in Saalbach zu starten. So richtig merkt man den Heilungsprozess aber erst wenn man wieder auf Skiern steht, und da nicht viel Zeit zum Trainieren war, kam die Stunde der Wahrheit im ersten Lauf in Saalbach. Natürlich geht man da nicht gleich volles Risiko, sondern nimmt sich ein wenig zurück, aber es lief erstaunlich gut, sodass ich schon auf einen Podestplatz spekulierte. Der zweite Lauf auf der extrem ruppigen Piste ist mir aber dann leider nicht so aufgegangen, wie ich mir das vorgestellt hatte, doch auch Platz 5 ist in Anbetracht der Trainingspause ein super Ergebnis.

In Madonna waren die Schmerzen endgültig überwunden, nur bescherte mir Startnummer eins nicht wirklich viel Glück. Man konnte sehen, dass eine leichte Schneeschicht auf der Piste lag, nicht gerade optimal. Hinter mir kamen Andre Myhrer und Sebastian Voss-Solevaag, die sich für den zweiten Lauf erst gar nicht qualifizieren konnten. Ich war da mit Platz 13 im ersten Lauf noch gut bedient. Im zweiten Lauf hieß es einfach „All in“, also volles Risiko. Ich habe das Skimodell gewechselt, das deutlich schneller ist, und von mir noch nie bei einem Wettkampf eingesetzt wurde. Das Risiko hat sich bezahlt gemacht – Platz 3 und erstmals ein Podestplatz in dieser Saison. So kann es weitergehen.

nachbericht MADONNA DI CAMPIGLIO 2018

Und es geht weiter – und zwar in Oslo. Am 31.12. reisen wir in die norwegische Hauptstadt zum Parallelslalom. Dort feiern wir im Team Silvester, allerdings sind große Feiern nicht geplant, denn am 1.1. geht es um 16h30 am Holmenkollen „Head to Head“ um Weltcuppunkte. Ein Parallelslalom ist dabei etwas ganz Besonderes. Man kann sich kaum gezielt darauf vorbereiten. Es geht um wenige Hundertstel, und man weiß nie gegen wen man antritt. Man kann also die gesamt zweitbeste Zeit abliefern und dennoch im ersten Lauf ausscheiden. Ein Parallelslalom hat eben seine eigenen Gesetze. Wichtig ist, dass man sich dabei voll auf sich selbst konzentriert, was nicht ganz einfach ist, denn seinen Gegner hat man schließlich immer im Augenwinkel. Aber wer weiß, vielleicht können wir ja nach dem Rennen die Sektkorken knallen lassen, wenn schon zu Silvester nicht. Nach dem City Event in Norwegen geht es dann mit einer kurzen Pause bei der Familie schließlich nach Kroatien, wo in Zagreb der nächste Slalom ansteht.

Haltet mir also auch im neuen Jahr die Daumen. Ich wünsche euch und euren Familien einen guten Rutsch und ein schönes neues Jahr - und uns allen viele Momente in denen wir gemeinsam feiern können - vielleicht ja schon bald mit weiteren Podestplätzen und möglichst vielen Weltcuppunkten.